Viewpoints

 
 
 

Ich berufe mich in meiner Theaterarbeit auf die Viewpoints von Anne Bogart und Tina Landau. Die Viewpoints bringen eine Klarheit und Direktheit in meine Regiesprache, die mir hilft, eindeutig und möglichst objektiv zu kommunizieren.

Die Viewpoints helfen mir, klare körperliche und räumliche Bilder zu zeichnen und die Ideen umzusetzen, die ich mit dem Ensemble entwickeln möchte. Viewpoints geben dem Ensemble auf der Bühne eine stabile Struktur, die aber in sich flexibel und lebendig bleibt. Sie ist plastisch, so wie unser Befinden und unsere Gefühlswelt jeden Tag anders sein kann. Die Spieler:innen haben die technischen Mittel, um wach und offen auf der Bühne zu sein und die Geschichte, die sie erzählen wollen, miteinander lebendig zu halten. Dann sehen wir (das Publikum) emotionale Begegnungen, die sich authent anfühlen - sie wirken nie “gespielt”. Emotionen sind das Resultat der Viewpoints, nicht die erste Instanz, die es zu erzeugen gilt.

Ich hatte die große Freude, mit Anne und Tina in New York über mehrere Jahre direkt zu arbeiten und mit Vertreter:innen der SITI Company zu trainieren. Die Viewpoints eröffnen körperliche und räumliche Gestaltungsmöglichkeiten und erlauben eine universelle Kommunikation auf der Bühne. Sie sind nicht dogmatisch. Sie sind praktisch.

 
 
 

Viewpoints-training

Je nach Erfahrung des Teams mit dem Vokabular der Viewpoints macht ein Tagesworkshop oder eine Workshop-Reihe Sinn.

Beginner

  • mind. 8/max 15 Personen

  • sinnvoll: mind. 3 (oder mehr) Workshops zu je 2.5h-3h

Euer Team ist neu entstanden und ihr sucht Struktur und Input für den Arbeitsprozess. Ihr wollt eine körperliche/räumliche Methode finden, um (abstrakte und konkrete) Geschichten auf der Bühne zu erzählen. Ihr braucht ein Toolkit für Theaterarbeit mit Körper und Text. Ich vermittle euch die Basis für eure selbstständige Arbeit mit den Viewpoints. Dafür arbeite ich sehr körperlich und viel im Wechsel “selbst spielen/zuschauen”. Das szenische Spiel bzw. Monologarbeit baut darauf auf und kommt erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzu. Seid also vorbereitet auf (mitunter sehr fordernde) Körperarbeit, die euch mit euren Emotionen in Kontakt bringen wird.

Fortgeschrittene

  • keine fixe Personenzahl

  • sinnvoll: Tagesworkshop (ca. 8 Std inkl. Pause)

Euer Ensemble kennt die Viewpoints oder wendet sie bereits an. Bzw. euer Ensemble kommt aus den Bereichen Körpertheater & Tanz. Hier ist es möglich, mithilfe der Viewpoints Strukturen für räumliche Improvisation oder komplette Kompositionen zu schaffen bzw. neue (zb. interdisziplinäre) Konzepte für euer Ensemble zu entwickeln. Ich supporte euch in der Konzeption, als Outside-Eye und gebe euch Feedback bzw. setze Impulse.

Monologarbeit/Songarbeit

  • sinnvoll: mehrere Treffen zu je ca. 1-1.5h

Du bereitest dich auf eine Schauspiel-Aufnahmeprüfung vor. Du suchst noch nach passendem Text. Du brauchst Support in der Gestaltung mit Körper und Stimme. Ich helfe dir, den dramaturgischen Bogen zu spannen, den Text zu verstehen, eine Idee vom Ablauf einer Audition zu bekommen, deine Nervosität zu reduzieren, Klarheit zu finden.
Bei fast allen Auditions ist ein Song gefragt. Wir bauen gemeinsam ein Paket mit zwei bis drei Monologen (modern und/oder klassisch) und einem (oder zwei) Song(s), mit dem du dein komplettes Spiel-Spektrum als Aktuer:in in wenigen Minuten präsentieren kannst.

Kirschkernweitspucken im Theater Phönix 2017

Theater in der Schule

  • Mindestalter: 15 Jahre

  • ausgewählte Gruppen zu ca. 10-15 Personen bzw. ganze Klassen (max 30 Personen)

  • langfristige Arbeit über mehrere Wochen/Monate (auch in Zusammenarbeit mit weiteren Künstler:innen)

  • Projektbezogene Arbeit, work in progress, Stückentwicklung mit den Jugendlichen

  • Körper/Tanz/Musik/Rhythmus/Stimme/Text/Storytelling/Szene/Monolog

Die Klasse bekommt wichtige Inputs in Körper- und Stimmarbeit. Ensemble-Building/Teamarbeit/gesundes Gruppengefühl. Umgang mit Lampenfieber. Tools für Bühnenpräsenz und souveränes Auftreten. Umgang mit ungewöhnlichen Situationen, spontanes Spiel, Improvisation, Innovation. Schnelles und entspanntes Trouble-Shotting/spielerisches Problemlösen. Resilienztraining. Humor. Fokus.

Bei ganzen Klassen empfehle ich unbedingt eine längerfristige Zusammenarbeit! Es wird oft erwartet, dass innerhalb kurzer Zeit (eine oder zwei Wochen) ganze Stücke oder Performances gezeigt werden, auch wenn die Jugendlichen noch sehr wenig oder keinen Kontakt mit Theaterarbeit hatten. Was dabei unterschätzt wird ist der enorme Druck, der entsteht, wenn zum ersten Mal verlangt wird, dass Körper, Stimme, Sprache, räumliches Denken, soziales Interagieren und vor allem der Umgang mit Aufführungsstress perfekt funktionieren sollen. Es ist einfach, bei Schulperformances zuzuschauen und zu sagen “Toll, wieviel Text sich die gemerkt haben!” aber es ist ungemein schwerer, selbst auf der Bühne zu stehen und - vom Scheinwerferlicht geblendet - spezifische Aktionen auszuführen, laut zu sprechen, nicht zu zittern und dabei auch noch selbstbewusst zu bleiben. Theaterarbeit erfordert viel Übung und es ist mir wichtig, den Blick nicht nur auf ein beeindruckendes Endergebnis zu heften, das vor allem der Unterhaltung eines Publikums dienen soll, sondern vor allem den Schüler:innen den Prozess zu ermöglichen, das Gelernte in mehreren stressfreien Momenten zu auszuprobieren und sich miteinander zu “spüren”. Nur so kann der Körper das Wissen integrieren und auch noch zu einem späteren Zeitpunkt und in anderen Situationen abrufen. Theater ist nicht nur bloße Text-Reproduktionen sondern ein komplexes Zusammenspiel von Körper und Geist in Situationen unter Stress.

Eine kontinuierliche, gemeinsame Prozess-Arbeit trägt massiv zur Stärkung des Selbstbewusstseins und erfolgreichem Krisenmanagement junger Menschen bei.

Wenn Sie nachhaltiges und sinnstiftendes Lernen unterstützen, kontaktieren Sie mich gerne!